Die weltweiten Meldungen zu Gewalt gegen Frauen und Mädchen nehmen kein Ende. Täglich werden sie abgewertet, gedemütigt, bedroht, geprügelt und ermordet. Die Zahl der Femizide ist weiterhin steigend. In Deutschland wird fast jeden Tag eine Frau ermordet, weil sie eine Frau ist, und die sogenannte häusliche Gewalt erreicht einen neuen Höchststand.
Feministische Kämpfe machen, die von Frauen täglich erlebte, patriarchale Gewalt immer sichtbarer und diese wird zunehmen in den Medien, der Wissenschaft oder in politischen Debatten diskutiert. Trotzdem reißt diese Gewalt gegen sie nicht ab und eine grundlegende Veränderung der Lebenssituation von Frauen findet nicht statt. Dies liegt daran, dass der Blick immer noch zu wenig auf den gesellschaftlichen Strukturen, die diese Gewalt produzieren liegt, sondern Gewalt gegen Frauen weiterhin als ein individuelles Problem gesehen wird.
Zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen benötigen wir eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse. Die individuell erlebte Gewalt ist ein Ausdruck von patriarchalen Gesellschaftsstrukturen. Die kapitalistische Gesellschaftsordnung ist auf das Patriarchat angewiesen, damit sie funktioniert. So stellt dieses beispielsweise sicher, dass ein großer Teil der Carearbeit kostengünstig oder umsonst ausgeführt wird. Die konkrete Gewalt dient dazu Frauen in diesem System auf ihren Platz zu verweisen. Darum ist der zeitgleiche Anstieg der täglich erlebten Gewalt von Frauen und das Vorantreiben der formalen Gleichbehandlung von diesen kein feministisches Paradox, sondern eine logische Konsequenz.
Darum brauchen wir:
- Öffentliche Räume für Frauen, in denen sie zusammenkommen können, um sich gegen diese Zustände zu organisieren
- Sicheren Wohnraum frei von kapitalistischen Profitinteressen
- Die Anerkennung aller geschlechterspezifischen Fluchtgründe
- Eine Vollfinanzierung aller Frauenberatungsstellen und Schutzunterkünfte
- Eine Grundsicherung für alle gewaltbetroffenen Frauen unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus
Eine bessere Welt ist möglich! Wir können diese gemeinsam gegen das bestehende Elend erkämpfen. Es lohnt sich für ein Welt ohne patriarchale Gewalt zu streiten, denn nur dann können wir ohne Angst leben. Wandele Wut, Trauer und Angst in Widerstand!
25.11.2025 // 17:30h // Elisenbrunnen